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Urlaub in Füssen: Geheimtipps abseits der Touristenpfade

  • Autorenbild: Moritz Hunke
    Moritz Hunke
  • 18. Feb.
  • 8 Min. Lesezeit

Wer an Füssen denkt, hat meist zuerst das weltberühmte Schloss Neuschwanstein vor Augen. Doch die romantische Stadt im Allgäu ist weit mehr als nur das Sprungbrett zu den Königsschlössern. Sie fasziniert mit einer malerischen Altstadt, beeindruckenden Naturkulissen und kulinarischen Highlights, die selbst viele Einheimische ins Schwärmen bringen. In diesem Artikel verraten wir Dir einige handfeste Füssen Geheimtipps – abseits der üblichen Touristenrouten und mit echten Insider-Spots für Genießer, Wanderfreunde und Kulturinteressierte.


Grünes Boot auf dem Hopfensee bei Füssen mit den Allgäuer Alpen


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Warum Füssen?


Füssen liegt ganz im Süden Bayerns, an der Grenze zu Österreich, und kombiniert gleich mehrere Highlights: eine über 700 Jahre alte Stadtgeschichte, das Panorama der Allgäuer und Tiroler Bergwelt sowie die Nähe zu glasklaren Seen. Ob Wochenendtrip oder längerer Urlaub – in Füssen kannst Du Kultur, Natur und Genuss auf engstem Raum erleben. Dabei gilt: Wer neben Schloss Neuschwanstein auch die verborgenen Ecken der Stadt entdeckt, wird schnell merken, dass Füssen reich an überraschenden Aha-Momenten ist.



Kleine Geschichtsstunde: Füssen auf einen Blick


Um die heutige Schönheit Füssens richtig würdigen zu können, lohnt sich ein kurzer Blick in seine Vergangenheit. Bereits im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Handels- und Handwerkszentrum. Felle und Lederwaren wurden hier hergestellt und über die Alpen bis nach Italien gehandelt. Wer sich in der Füssen Altstadt umsieht, stößt noch heute auf Zeugnisse dieser lange zurückliegenden Blütezeit: verwinkelte Gassen, stolze Bürgerhäuser und historische Kirchen prägen das Stadtbild.


Dank seiner Lage im südlichen Ostallgäu, nahe der Grenze zu Österreich, ist Füssen nicht nur ein Bindeglied zwischen zwei Ländern, sondern auch ein Ort, an dem unterschiedliche kulturelle Einflüsse zusammenfließen. Der Fluss Lech, der unmittelbar an der Altstadt vorbeifließt, trug ebenfalls zur wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt bei. Heute kannst Du an seinem Ufer wunderbar spazieren gehen oder den imposanten Lechfall Füssen besuchen. Im 19. Jahrhundert verlieh der bayerische Märchenkönig Ludwig II. der Region zusätzlichen Ruhm, als er in unmittelbarer Nähe seine prunkvollen Schlösser bauen ließ. Doch neben den weltbekannten Attraktionen sind es gerade die charmanten, teils versteckten Ecken in Füssen, die Reisende immer wieder ins Schwärmen bringen – und genau um diese Geheimtipps geht es in den nächsten Abschnitten.



Füssens verborgene Highlights – Die Geheimtipps


Wenn Du einmal abseits der touristischen Pfade unterwegs sein möchtest, wirst Du schnell merken, dass Füssen weit mehr als „nur“ die Königsschlösser zu bieten hat. Hier sind einige Orte und Erlebnisse, die oft übersehen werden, Dir aber einen einzigartigen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung verschaffen.


Sonnenaufgang am Kalvarienberg

Wer den Tag in Füssen besonders stimmungsvoll beginnen möchte, sollte früh aufstehen und den Kalvarienberg erklimmen. Der Weg startet hinter dem Sebastiansfriedhof an der Sebastianstraße, nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Rund 20 Minuten führt ein schmaler Pfad durch Bäume bergauf, bis sich plötzlich der Blick auf die umliegenden Berge und Dächer Füssens öffnet. Wenn Du kurz vor Sonnenaufgang ankommst, liegt die Stadt noch im Halbdunkel, und die ersten Lichtstrahlen tauchen die Gipfel des Ammergebirges in warme Farben. In der Stille des Morgens, fernab der noch schlafenden Straßen, kann man die Natur ganz für sich genießen – definitiv ein unvergessliches Erlebnis, das weit weg von den Touristenströmen rund um Neuschwanstein stattfindet.


Faulenbacher Tal und Alatsee

Nur wenige Minuten westlich der Altstadt findest Du Dich im Faulenbacher Tal wieder, einer fast schon verwunschenen Oase voller schattiger Wälder und kleiner Seen. Der Übergang von den städtischen Gassen in diese Naturkulisse könnte kaum beeindruckender sein: Kaum hast Du den ersten Weg hinter den Wohnhäusern genommen, umfängt Dich das Rauschen eines Bachs und das Zwitschern der Vögel. Besonders lohnenswert ist ein Abstecher zum Alatsee, der durch seine rötliche Färbung in der Tiefe eine geheimnisvolle Aura ausstrahlt. Viele Spaziergänger drehen nur am Mittersee oder Obersee ihre Runden, ohne den letzten Anstieg zum Alatsee zu wagen – und verpassen damit einen der faszinierendsten Orte rund um Füssen. Wer ein bisschen mehr Zeit mitbringt, kann die Ruhe hier mit einem kleinen Picknick genießen, denn Bänke und natürliche Sitzflächen am Ufer laden zum Verweilen ein.


Maxsteg und Lechfall-Rundweg

Zwar gehört der Lechfall zu den bekanntesten Naturattraktionen in Füssen, doch viele Besucher bleiben ausschließlich auf der Aussichtsplattform stehen, die oft überfüllt ist. Ein echter Geheimtipp ist dagegen, den Maxsteg zu überqueren und dem schmalen Rundweg am Flussufer zu folgen. Auf den nächsten zwei bis drei Kilometern triffst Du meist nur wenige Wanderer, obwohl Dich der Blick auf den türkisfarbenen Lech und die mächtigen Felswände immer wieder zum Staunen bringt. Das Zusammenspiel aus rauschendem Wasser, steilen Klippen und dem satten Grün der Uferbäume lässt schnell vergessen, dass man sich immer noch in Stadtnähe befindet. Gerade wenn Du Ruhe vom Trubel in der Altstadt suchst, ist dieser Weg eine willkommene Auszeit in der Natur.


Gemütliche Restaurants und Wirtshäuser

Auch wenn Füssens Altstadt reich an Gastronomie ist, findest Du einige Orte, die sich ihren beinahe versteckten Charakter bewahrt haben. Im Madame Plüsch (Drehergasse 48) etwa empfängt Dich ein nostalgisches Interieur mit Kronleuchtern und Plüschsofas. Auf der Speisekarte stehen traditionelle Gerichte wie Allgäuer Kässpatzen oder ofenfrischer Krustenbraten – beides so herzhaft, dass Du selbst nach einem langen Wandertag satt und glücklich wirst. Wer eher auf mediterrane Noten setzt, sollte das Restaurant Beim Olivenbauer (Lechhalde 3) aufsuchen. Hier kannst Du von der Terrasse aus den Lech rauschen hören, während Dir kreative Speisen aus frischen Zutaten serviert werden. Und wenn Dir nach echter bayerischer Wirtshausatmosphäre zumute ist, sind die Ritterstuben im Hotel Hirsch (Kaiser-Maximilian-Platz 7) genau richtig: Holzgetäfelte Räume, urige Dekoration und eine Speisekarte mit deftigen Klassikern vermitteln ein wohlig-gemütliches Allgäu-Gefühl.


Cafés in Seitengassen

Zwar findest Du in der zentralen Reichenstraße zahlreiche Cafés, doch für einen wahren Geheimtipp lohnt sich ein genauerer Blick in die kleinen Gassen rundherum. Das Café Barista (Reichenstraße 22), trotz der vermeintlich zentralen Lage oft übersehen, kredenzt handgeröstete Kaffeespezialitäten und hausgemachte Kuchen in einem liebevoll eingerichteten Ambiente. Nur ein paar Schritte weiter stößt Du auf die Eismanufaktur Feneberg (Reichenstraße 10), die vor allem im Sommer ein Muss ist: mit frisch zubereiteten Sorbets und klassischen Sahneeissorten – ideal, um Dich nach einem Altstadtbummel zu erfrischen. Suchst Du hingegen nach einem ruhigen Plätzchen fernab des Trubels, empfiehlt sich das Cafe Sepp (Ottilienweg 7). Auf dem Weg ins Faulenbacher Tal gelegen, lockt es mit selbstgebackenen Torten und einer lauschigen Terrasse im Grünen.


Hopfensee – Der ruhige Uferpfad

Als „Riviera des Allgäus“ ist der Hopfensee längst kein unbekannter Ort mehr, doch das Gros der Besucher hält sich an der belebten Uferpromenade auf. Wenn Du jedoch den Parkplatz „Hopfensee Ost“ (Uferstraße) ansteuerst und den Rundweg im Uhrzeigersinn nimmst, erreichst Du binnen weniger Minuten deutlich abgeschiedenere Uferabschnitte. Abseits der gut frequentierten Cafés und Ferienanlagen breiten sich kleine Buchten und Wiesen aus, auf denen Du in aller Stille ein Buch lesen oder einfach den Blick über das Wasser schweifen lassen kannst. Vor allem in den Morgen- oder Abendstunden kommt hier eine fast schon meditative Ruhe auf, wenn sich die Berge im glasklaren See spiegeln und die Vögel in den Schilfzonen zwitschern.



Insider-Empfehlungen


Selbst wenn Du schon einmal in Füssen warst, gibt es garantiert noch Ecken, die Du nicht entdeckt hast. Hier ein paar persönliche Empfehlungen, die Deinen Aufenthalt garantiert bereichern werden.


Sonnenuntergang am Weißensee

Als stimmungsvoller Kontrast zum Hopfensee bietet der kleinere Weißensee eine deutlich ruhiger gelegene Badestelle und einen fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge. Besonders lohnenswert ist ein Besuch kurz vor Sonnenuntergang: Am Strandbad Weißensee (Falkenstraße 21) breitet sich die Abendsonne oft in leuchtenden Orangetönen über dem Wasser aus. Während tagsüber zahlreiche Badegäste und Spaziergänger unterwegs sind, hast Du in den Abendstunden oft nur ein paar wenige Gleichgesinnte um Dich. Ein ruhiger Platz am Steg, die Füße im Wasser und das Farbenspiel am Himmel – schon wird klar, warum viele Einheimische diesen See als ihren Lieblingsort bezeichnen.


Eisstockschießen im Winter

Sobald sich in den Wintermonaten eine sichere Eisdecke auf Alatsee, Mittersee oder Obersee bildet, treffen sich Einheimische zum geselligen Eisstockschießen. Dieses bayerische Traditionsspiel ist in Reiseführern kaum erwähnt, kann aber ein echtes Highlight Deines Winterurlaubs werden. Erkundige Dich am besten bei der Tourist-Information oder in Deinem Hotel, ob aktuell Spiele stattfinden und ob das Eis offiziell freigegeben ist. Mit einem heißen Glühwein und netter Gesellschaft lernst Du das Allgäu von einer urigen Seite kennen, die nicht jeder Tourist zu Gesicht bekommt.


Biergarten direkt am Lech im Sommer

Ein Biergarten-Besuch gehört zum bayerischen Lebensgefühl einfach dazu. In Füssen gibt es dafür eine besonders charmante Adresse, die oft unentdeckt bleibt: den Lechgarten (Lechhalde 3), verborgen hinter dem Restaurant „Beim Olivenbauer“. Während sich in der Altstadt das bunte Leben abspielt, sitzt Du hier direkt am Fluss und hörst das sanfte Rauschen des Wassers. Ob kühles Radler oder deftige Brotzeit – die Atmosphäre ist familiär und entspannt. Gerade am Nachmittag oder frühen Abend tankt man hier Ruhe, bevor man wieder ins städtische Treiben eintaucht.


Kalvarienberg-Kapelle bei Nacht

Den Kalvarienberg kennst Du schon als Tipp für den Sonnenaufgang, doch auch nach Einbruch der Dunkelheit entfaltet er eine ganz eigene Magie. Wenn der Mond hinter den Bergen hervorschaut und die Sterne über Füssen funkeln, wirkt der Aufstieg zum Gipfel beinahe mystisch. Nimm zur Sicherheit eine Stirnlampe mit, denn der Weg kann verwinkelt sein. Oben angekommen kannst Du das Lichtermeer der Stadt von einer völlig stillen Anhöhe betrachten – ein Moment, in dem sich Hektik und Alltagssorgen schnell verflüchtigen. Besonders an wolkenlosen Nächten offenbart sich hier ein beeindruckender Sternenhimmel, der in den Bergen oft klarer scheint als in den urbanen Regionen.


Ob gemütlicher Stadtbummel oder sportliche Aktivitäten in den Bergen und an den Seen – Du wirst schnell spüren, warum Füssen nicht nur für seine Schlösser bekannt sein sollte.



Häufige Fragen rund um Füssen (FAQ)


Wie viel Zeit sollte ich für einen Aufenthalt in Füssen einplanen?

Das hängt davon ab, was Du sehen und erleben möchtest. Ein Wochenende reicht, um einen ersten Eindruck zu bekommen, einschließlich Altstadt, Lechfall und Hopfensee. Möchtest Du auch ausgedehnte Wanderungen unternehmen oder die Königsschlösser besuchen, sind drei bis vier Tage oder länger empfehlenswert.

Wann sind die Touristenzahlen in Füssen am höchsten?

Wie komme ich günstig an Neuschwanstein-Tickets?

Gibt es in Füssen genug Parkmöglichkeiten?

Kann man den Lechfall zu jeder Jahreszeit besuchen?

Welcher See eignet sich für einen Badetag?



Fazit


Füssen ist weit mehr als nur ein Sprungbrett zu den berühmten Königsschlössern: Die romantische Altstadt, der beeindruckende Lechfall und das traumhafte Bergpanorama bieten unzählige Möglichkeiten, das Allgäu von seiner schönsten Seite kennenzulernen. Mit den beschriebenen Füssen Geheimtipps entdeckst Du historische Gassen, gemütliche Cafés und einsame Wanderwege, die oft von den üblichen Touristenmassen verschont bleiben. Ob Du einen Tag, ein Wochenende oder länger vor Ort bist – diese reizvolle Mischung aus Kultur, Natur und bayerischer Gastlichkeit macht Füssen zu einem perfekten Ziel für jeden, der Entspannung und Erlebnisse gleichermaßen sucht.

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